Wenn Hochwasser kommt, geht es häufig irrsinnig schnell. Die Flut hinterlässt oft tragische Sachschäden und macht vor Autos keinen Halt. Betroffene Autofahrer und -fahrerinnen fragen sich: Wer zahlt den Hochwasserschaden am Auto? Selbst wer nicht betroffen ist, fragt sich: Was, wenn das Hochwasser mein Auto wegspült?
Die wichtigsten Informationen zu Autoversicherungen bei Hochwasser fassen wir daher einmal zusammen.
Einen Hochwasserschaden am Auto zahlt die Versicherung, wenn das Wasser zum Auto gekommen ist und nicht andersherum. Das gilt besonders bei Teilkaskoversicherungen. Diese sichert dein Auto gegen unverschuldete Wasserschäden ab und greift dementsprechend bei Hochwasserschäden. Ist ein Auto gegen polizeiliche Warnung in einem Risikogebiet abgestellt worden, kann die Versicherung die Kostenübernahme verweigern. Meist sind es Einzelfallentscheidungen, ob die Versicherung greift oder nicht. Im Zweifelsfall kann es lohnen die eigene Police ganz genau zu kennen.
Kommt das Auto zum Wasser, beispielsweise, weil du in Hochwasser fährst, zahlt in der Regel nur eine Vollkaskoversicherung. Solltest du dein Auto im Wasser fahren müssen, solltest du dich vorher genau informieren, wie hoch das Wasser steht und ob du sicher durch die Wassertiefe fahren kannst. In akuten Hochwassergebieten gilt: lass dein Auto und fahre nur durch von der Polizei oder Feuerwehr gesicherte Strecken. Alles andere ist zu riskant.
Ein Wasserschaden an Auto oder Wohnmobil ist selbst ohne Vollkaskoversicherung zu verkraften. Das eigene Leben geht hier klar vor!
Bei extremem Hochwasser kann es passieren, dass ein Auto weggespült wird. Ist das Auto nach dem Hochwasser weg und nicht mehr auffindbar, zählt dies bei den meisten Versicherungen als Totalschaden. Ebenso, wenn dein Auto sprichwörtlich “abgesoffen” ist, also komplett überflutet wurde. In diesem Falle zahlt die Versicherung den Zeitwert des Autos. Also jene Summe, die das Auto zum Zeitpunkt des Hochwassers wert gewesen ist. Natürlich nur, wenn die oben genannten Kriterien erfüllt sind.
Ob sich eine Reparatur nach einem Hochwasserschaden am Auto lohnt, ist abhängig vom Schaden. Eine grobe Richtlinie gibt der Wasserhöchststand im Auto. Stand das Wasser bis zur Unterkante der Scheiben oder höher im Wasser, ist das Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit irreparabel kaputt. Bei derartigem Hochwasser im Auto ist sämtliche Elektronik betroffen und Reparaturen so kostspielig, dass sie nicht lohnen.
Blieb der Innenraum vom Wasser verschont, kannst du dein Auto nach Hochwasser meist reparieren lassen. Wer die Kosten für die Reparatur zahlt, hängt von deiner Versicherung ab. Und davon, ob dein Auto korrekt abgestellt war, also nicht in einem Hochrisikogebiet stand.
Wenn du dein Auto nach Hochwasser retten willst, lass die Zündung aus. Selbst wenn das Auto startet, kann es zu Kurzschlüssen kommen, die Folgeschäden verursachen. Besonders, wenn dein Auto beim Hochwasser komplett unter Wasser stand, sollte die Batterie möglichst schnell abgeklemmt werden, damit keinerlei Strom mehr fließt.
Ist das Auto im Innenraum nass geworden, lohnt schnelles lüften und trocknen, falls die Umstände dies zulassen.
Generell gilt: Hilfe rufen und den Schaden vor Ort von Fachpersonal einschätzen lassen. Und so schlimm es ist, ein Auto lässt sich ersetzen. Ärgere dich nicht allzu sehr.